Der Westen von Małopolska

Steinruinen einer Burg auf einem grünen Hügel. Vorne Wehrmauern und ein Turm mit rotem Dach, zu dem eine Holzbrücke führt. Blauer Himmel über ihnen.
Geschichte und Natur auf der Adlerhorst-Route. Die Sehenswürdigkeiten des Krakau-Tschenstochauer Juras (Jura Krakowsko-Częstochowska) werden wir entlang der Adlerhorst-Route entdecken, die die schönsten Burgen und Festungen des Juras miteinander verbindet. Die mittelalterlichen Burgen und Festungen, die als „Adlerhorste“ bekannt sind, thronen meistens oben auf felsigen Hügeln. Diese schützten jahrhundertelang die Handelswege im Staat der Piasten-Dynastie.

Die Region, durch die die Route verläuft, ist eine der landschaftlich wertvollsten Regionen Polens und zugleich die Wiege der polnischen Kultur. Inmitten grün bewaldeter Hügel, zwischen malerischen Zeugenbergen aus Kalkstein, gelegen, vermittelt die Region den Eindruck einer außergewöhnlichen Harmonie zwischen Mensch und seiner Umwelt. Während unserer Öko-Ausflüge werden wir die Geschichte und die Legenden der Schlösser Bydlin und Rabsztyn, sowie des Schlosses Tenczyn in Rudno erkunden. Wir besuchen die „silberne“ Stadt Olkusz, die Wiege des polnischen Silber- und Bleiabbaus mit ihren ins 13. Jh. zurückreichenden Wurzeln. Wir werden die Geheimnisse der Natur der Błędowska-Wüste entdecken: Dem größten Gebiet mit flüchtigen Sanden in Mitteleuropa, das durch die Rodung und Abholzung, insbesondere für den lokalen Bergbau in Olkusz entstand. In Bukowno werden wir mit dem Kanu auf dem Fluss Sztoła paddeln: einem smaragdgrünen Fluss, der sich inmitten von wertvollen Auwäldern schlängelt. Schließlich besuchen wir die Stadt Trzebinia, um die Stimmung einer Bergbaustadt mit interessanter Geschichte zu erleben, wo sich das industrielle Erbe mit Grünflächen und ländlichen Landschaften vermischt.

EMPFOHLENE TOUREN:

1. Fahrradabenteuer entlang der Adlerhorst-Route

Ogrodzieniec-Podzamcze – Smoleń, Schlossruine Pilcza – Wodąca-Tal (Dolina Wodącej) – Góry Bydlińskie – Krzywopłoty – Schlossruine Bydlin – Bydlin – Cieślin – Golczowice – Jaroszowiec – Rabsztyn – Olkusz – Racławice (Podskale) – Paczółtowice – Czerna – Krzeszowice – Tenczynek – Rudno, Schloss Tenczyn – Kopce, Wald Zwierzyniec – Brzoskwinia – Grzybów, Zabierzowski-Wald – Szczyglice – Krakau (Kraków) Mydlniki – Krakau Cichy Kącik

Wir laden Sie zu einem Erlebnisausflug entlang der Adlerhorst-Route für die ganze Familie ein. Wir starten im Ort Podzamcze mit der Schlossruine Ogrodzieniec. Um den Startpunkt zu erreichen, schlagen wir vor, einen Bus zu mieten, der die Fahrräder mitnehmen kann. Den Ausflug teilen wir auf zwei Tage mit einer Überachtungsoption in der Nähe von Rabsztyn oder Olkusz auf (oder einfach ein Zelt mitnehmen). Die Route wird uns über Wald- und Feldwege, teilweise asphaltiert, führen. Vergessen Sie nicht, dass das Gelände vom Jura sich durch größere Höhenunterschiede auszeichnet, die meistens steil, aber kurz sind und zu den Sehenswürdigkeiten führen, sowie auch durch befestigte Feldwege oder Schotterstraßen. Teilweise gibt es hier auch technisch anspruchsvolle Strecken, wie z. B. sandige Waldwege, wo man manchmal das beladene Fahrrad schieben muss. Wir wissen aus Erfahrung, dass Kinder, die aktiv Fahrrad fahren, solche Abenteuer mögen und sich lange daran erinnern werden. Die wichtigsten Vorzüge dieser Route umfassen die einmalige Landschaft des Krakau-Tschenstochauer Juras (Jura Krakowsko-Częstochowska), sowohl was die Natur, als auch Kultur angeht, sowie die Nähe zur Natur.

Adlerhorst-Route

Die Adlerhorst-Route (Rad- und Wanderweg) führt durch die schönsten Ecken des Krakau-Tschenstochauer Juras. Sie verbindet die bekanntesten Burgen zwischen Krakau und Tschenstochau (Częstochowa), die oft als „Adlerhorste“ bezeichnet werden.

Die erste Idee für den Wanderweg der Adlerhorste entstand bereits im Jahr 1948 – einer seiner Initiatoren war der Heimatskundler – Kazimierz Sosnowski. Die Route ist 164 km lang, davon verlaufen 60 km über Małopolska. Dazu gehören: das Schloss Korzkiew, die Ruinen des königlichen Schlosses Ojców, das Schloss Pieskowa Skała in Sułoszowa, das Schloss in Rabsztyn und in Bydlin.

Von Podzamcze aus fahren wir in Richtung Smoleń zu Ruinen des Schlosses Pilcza aus dem 14. Jh., die malerisch im Naturschutzgebiet Smoleń liegen. Nach einer angenehmen Abfahrt von den Ruinen biegen wir rechts ab (dem roten Wanderweg folgend) in das Wodąca-Tal. Es wartet auf uns eine der anspruchsvollsten Teilstrecken, die über den Wald zum Góry Bydlińskie führt. Wir fahren hauptsächlich auf Schotterwegen über den Wald, vorbei an blühenden Waldlichtungen. Das Wodąca-Tal gehört zu den schönsten Ecken des Juras und ist für seine Zeugenberge und Höhlen gut bekannt. Über dem Tal steigen die Felsformationen Skały Zegarowe empor. In der hiesigen Höhle „am Biśnik“ wurden die ältesten Spuren von Menschen gefunden, die 500 Tsd. Jahre alt sind. An einer der Lichtungen am Weg an der Stelle des ehemaligen Forsthauses in Psarskie steht ein Pavillon mit einem Rastplatz. Direkt in der Nähe steht ein Denkmal für den Hauptmann der Heimatarmee-Einheit namens „Hardy“, die hier 1944 stationiert war. Der höchste Punkt auf dieser Strecke ist 464 m über N.N. hoch. Danach fahren wir steil bergab zum Weiler Góry Bydlińskie herunter.

In der Nähe von Góry Bydlińskie überschreiten wir die Grenze zu Małopolska und fahren in Richtung Bydlin weiter. Auf dem Weg in der Nähe des Dorfes Krzywopłoty, an der Lichtung Bory (Polana Bory) neben einer Kapelle aus dem 19. Jh. steht ein Feldaltar und daneben ein kleines Denkmal, das an die Heimatarmee-Einheit „Surowiec“ erinnert, die 1944 in den umliegenden Wäldern versteckt war, sowie Gedenktafeln an die Opfer des Januaraufstandes und der Aufstände und Kriege von 1794 bis 1945.

Anschließend fahren wir in Richtung der Schlossruine Bydlin. Um das Schloss zu besichtigen, stellen wir unsere Fahrräder gegenüber dem historischen Friedhof mit Kriegsquartieren aus den beiden Weltkriegen und mit Gräbern von Soldaten der Legionen ab. Neben dem Friedhof steht eine Friedhofskapelle der Maria von Trost aus dem 18. Jh. – ursprünglich eine Einsiedelei. Versteckt im Wald auf dem Hügel liegt die Ruine einer Ritterburg, die am Ende des 14. Jahrhunderts hier erbaut und um die Wende des 16. und 17. Jh. ausgebaut wurde. Auf dem Hügel sind noch Spuren von Schützengräben aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen. 1914 kämpften hier die Legionäre bei der Schlacht von Krzywopłoty.

Wir fahren über Bydlin, an der St. Margarethenkirche aus dem Jahr 1865 mit einem Renaissance-Hochaltar vorbei, dann über Cieślin, wo in der Straße ul. Jurajska ein malerisches Ensemble der Zuchtteiche, sowie eine dem St. Stanislaus, Bischof und Märtyrer geweihte Kirche aus den 1920er Jahren zu sehen sind. In der Kirche finden wir eine gotische Statue der Jungfrau Maria mit Kind aus dem Ende des 14. und dem Anfang des 15. Jh. Von Cieślin nach Golczowice fahren wir über eine schmale asphaltierte Waldstraße, praktisch ohne Autoverkehr. Im Dorf Golczowice biegen wir links ab in die Straße ul. Powstania Styczniowego, dann überqueren wir die Brücke über den Fluss Biała Przemsza und fahren ein Stück weiter über die Wälder, zuerst auf einer asphaltierten Straße, danach auf einem Waldweg. Wir befinden uns im Landschaftsschutzgebiet der Adlerhorste. Durch einen schönen Wald erreichen wir den Ort Jaroszowiec. Der Ort wurde am Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. als eine Industriesiedlung (Eisenerzabbau, Zementwerk) gegründet. Doch erst in den 1950er Jahren entwickelte sich der Ort nach der Errichtung der Bau- und Montagebetriebe „Szkłobudowa I“ (Zakłady Budowlane i Montażowe „Szkłobudowa I”) und später einer Walzglashütte (Huta Szkła Walcowanego) größer. Die Siedlung ist unter den Hügeln des Naturschutzgebiets Pazurek (Rezerwat Pazurek) und des Stołowa-Bergs (Stołowa Góra) eingebettet, wo hauptsächlich Buchenwälder wachsen, die im Rahmen des Netzes „Natura 2000 – Jaroszowiec” geschützt werden. Wir kommen an der Marienkirche in Jaroszowiec (kościół pw. NMP Wspomożenia Wiernych) von 1981–1995 vorbei, in der ein verehrtes Gemälde der Muttergottes der Unterstützerin von Gläubigen von Jan Szczęsny Stankiewicz, einem Schüler von Jan Matejko, ausgestellt ist. Vor der Kirche steht eine Statue des Heiligen Johannes Paul II. von 2006, gemeißelt von Józef Siwoń.

Hinter der Straße ul. Kolejowa endet der Asphaltbelag. Wir befahren wieder einen Waldweg, ab und zu fahren wir an blühenden Feldern und Lichtungen vorbei. Diese Teilstrecke unserer Route ist hier besonders attraktiv, jedoch auch wegen des sandigen Bodens recht schwierig. Hier muss man auch manchmal das Rad schieben. Die Belohnung dafür ist die Nähe der bezaubernden Natur, aber auch eine weitere Adlerhorst-Burg, nämlich das legendäre Schloss Rabsztyn. Die Schlossruine, die auf das Ende des 13. Jh. zurückgeht, thront malerisch auf einem Kalksteinhügel. Ein Besuch im Restaurant Podzamcze in Rabsztyn lohnt sich auch auf alle Fälle. Wenn wir vorhaben, in einem Zelt zu übernachten, dann bieten sich einige Bauernhöfe in Rabsztyn mit eigenen Campingplätzen gut dafür. Eine größere Auswahl an Unterkünften finden wir in der nahe gelegenen Stadt Olkusz, auch als die „silberne Stadt“ bekannt – der Wiege des polnischen Silber- und Bleibergabbaus aus dem 13. Jh. Besuchen Sie unbedingt den historischen Marktplatz und suchen Sie nach Statuen der lokalen Bergleute aus Olkusz.

Der Radweg führt auf Nebenstraßen durch die Wohnsiedlungen am Rande der Stadt Olkusz. Wir überqueren die Bahngleise über eine Brücke, um die Autostraße Nr. 791 über eine weitere Brücke zu überqueren und wieder in die Dorflandschaften einzutauchen. In Racławice (Podskale) steht der Fels Powroźnikowa Skała, also der höchste Zeugenberg in der Gegend mit einer Höhe von 35 m und einem hervorragenden Aussichtspunkt. Wir fahren an seinen Füßen vorbei und bewundern den malerischen Anblick des Felsens. Wir fahren in das Racławka-Tal (Dolina Racławki) hinab, das uns nach Paczółtowice führt. Weiter am Unabhängigkeitsdenkmal in Form eines Findlings vorbei, das zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Novemberaufstands von 1830 hier aufgestellt wurde, mit einem angebauten Obelisken zum Gedenken an den Marsch von Schützeneinheiten unter dem persönlichen Kommando von Józef Piłsudski am 6. August 1914. Im Zentrum des Dorfes finden wir die Kirche der Geburt der seligen Jungfrau Maria aus den Jahren 15101515 (der Turm stammt aus dem 18. Jh.), die zu wertvollsten Werken der spätgotischen Holzarchitektur in Małopolska gehört. Die Kirche wurde aus Tannenholz in der Blockbauweise errichtet und mit Holzschindeln eingedeckt. In ihrem Inneren befindet sich ein frühbarocker Hauptaltar von 1604 mit einem verehrten gotischen Gemälde der Muttergottes von Paczółtowice aus der 2. Hälfte des 15. Jh., das ursprünglich der Mittelteil eines Triptychons war, dessen Flügel an den Wänden des Presbyterium ausgestellt sind. Ein Taufbecken im Stil der Gotik-Renaissance von 1533 blieb ebenfalls erhalten, und im Kirchenschiff ein manieristischer Seitenaltar des Heiligen Nikolaus von 1600 und ein spätgotisches Gemälde mit dem Schmerzhaften Christus aus dem frühen 16. Jh.

Nachdem wir Paczółtowice verließen, fahren wir weiter zum Naturjuwel auf unserer Route – zum Naturschutzgebiet Eliaszówka-Tal (rezerwat przyrody Dolina Eliaszówki) (Vorsicht vor einer scharfen Kurve links nach dem Dorf). Das Naturschutzgebiet umfasst ein Tal, das im Kalksteinfelsen aus dem Unterkarbon entstand und von alten Baumbeständen, wie Buchen-, Eichen-Hainbuchen- und Auwäldern bewachsen ist. Auf der Route liegt die St.-Elias-Quelle, auch bekannt als der Brunnen der Liebe – nach der herzähnlichen Form ihrer Ummauerung so genannt. Hier steht auch eine gemauerte Kapelle von 1848, die dem biblischen Prophet Elia, der sich in einer Höhle am Bach Kerit (Ostseite des Jordans) versteckte, Wasser aus einer Quelle trank und von einem Raben gefüttert wurde, geweiht ist. Hoch oben am rechten Hang des Eliaszówka-Tals erhebt sich das äußerst wertvolle barocke Klosterensemble aus dem 17. Jh., nämlich das Karmeliterkloster Czerna, mit dem weitere im Tal stehende Sehenswürdigkeiten, wie Kapellen, Kreuzwegstationen, ummauerte Wasserquellen in Verbindung stehen. Das Kloster beherbergt ein Karmelitermuseum (Muzeum Karmelitańskie), eine Buchhandlung und ein Pilgerhaus (Dom Pielgrzyma).

Unbeschuhte Karmeliten von Czerna

Das Herzstück des Klosterensembles der Karmeliten ist eine in den Jahren 1631–40 erbaute Kirche mit einer einheitlichen barocken Ausstattung aus dem sog. schwarzen Marmor. Im Hauptaltar sehen wir ein Gemälde von Tommaso Dolabella von 1640, in einem Seitenaltar ein verehrtes Gemälde Unserer Lieben Frau vom Skapulier aus dem 18. Jh. Im Karmelitermuseum sind Artefakte zur Geschichte des Klosters und die Erinnerungsstücke an die Missionen in Afrika ausgestellt. Über dem Bach Eliaszówka führt eine Ruine einer Brücke aus dem 17. Jh., die im Volksmund „Teufelsbrücke“ genannt wird; am anderen Ufer blieben die Reste eines ehemaligen Tores und eines Torhauses erhalten.

Weiter fahren wir über das Eliaszówka-Tal, vorbei an den Ruinen der ehemaligen Brücke über den Fluss Eliaszówka, die als „Teufelsbrücke“ bekannt ist, und weiter zur Eliseush-Quelle. Weiter führt uns das Krzeszówka-Tal (Dolina Krzeszówka) direkt in die Ortsmitte von Krzeszowice. Durch eine Parkanlage am Fluss Krzeszówka erreichen wir den Park von Krzeszowice und fahren an einer neugotischen Martinskirche vorbei, die zwischen 1832 und 1844 nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel errichtet wurde und die zu den wertvollsten Hauptwerken der neugotischen Architektur in Polen zählt. Etwas abseits der Route befinden sich der Palast und die Parkanlage der Familie Potocki aus dem 19. Jh. (rechts) und der Marktplatz von Krzeszowice (links) mit seiner kleinstädtischen Architektur und einer Reihe von Häusern aus dem 19. und 20. Jh.

Wir fahren durch den Stadtpark (ehemals ein Kurpark) mit einer „Kapelle“, d. h. einer schwefelhaltigen Wasserquelle, fahren an den ehemaligen „Zofia“-Bädern vorbei, wo heute ein balneologisches Zentrum betrieben wird. Über die Straße ul. Daszyńskiego überqueren wir die Bahngleise, dann den Fluss Krzeszówka und fahren zum Dorf Tenczynek. In Tenczynek Rzeczki (Ecke der Straßen ul. Zwierzyniecka und Pareńskiego) schenken wir einen kleinen Augenblick der verlassenen Villa „Eliza“ vom Ende des 19. Jh., mit der die Geschichte aus dem berühmten Bühnenstück von Stanisław Wyspiański „Hochzeit“ verbunden ist. Der Künstler war ein häufiger Gast in der Villa und die Töchter ihres Besitzers Prof. Stanisław Pareński treten in dem Drama auf. Die Villa war ein bekannter Treffpunkt der Krakauer Bohème. Auch Tadeusz Boy-Żeleński war hier oft zu Gast und heiratete Zofia – eine der Töchter des Besitzers. Etwa 150 m von der Villa entfernt steht das originale Einfahrtstor aus dem 19. Jh. zum ehemaligen Wildgehege der Grafen Potocki. Auf dem Weg zur Burg Tenczyn fahren wir an einer barocken St. Katharinenkirche aus dem 18. Jh., an einem Teich und an einem Glockenturm aus Holz aus dem 18. Jh. vorbei.

Von hier aus über die Straße ul. Zamkowa erreichen wir das Schloss Tenczyn. An seinen Füßen finden wir einige Picknicktische und einen Parkplatz. Diese Burg wurde im 14. Jh. vom Krakauer Woiwoden Andrzej vom Wappen Topór (Tęczyński) auf dem höchsten Hügel vom Tenczyński-Rücken (Garb Tenczyński) (401 m ü. N.N.) errichtet. Um die Ruine zu besichtigen, müssen wir entweder das Fahrrad schieben oder einen Umweg über eine asphaltierte Straße gemäß der Beschilderung nehmen.

Nach der Besichtigung des Schlosses biegen wir von der Straße ul. Zamkowa in den Wald links ab und fahren 9 km über einen Waldweg im Tenczyński-Landschaftspark und im Wald Zwierzyniec nach Brzoskwinia. Der Wald Zwierzyniec war damals ein eingezäuntes Wildgehege, das vor 1845 von den Grafen Potocki, den damaligen Erben von Krzeszowice, angelegt wurde. Es ist erwähnenswert, dass im Waldgebiet von Zwierzyniec zwei Steinkohlegruben betrieben wurden: „Krystyna I“ (bis 1924) neben dem heutigen Diabas-Steinbruch am Niedźwiedzia Góra und „Krystyna II“ (bis 1955) am Nawojowa Góra. Einige Spuren blieben hier noch, darunter die Schachtruinen von „Krystyna I“.

In der Nähe von Kopce, an einer Gabelung in den sog. Krakauer Weg (Krakowska Droga) steht ein Forsthaus mit einem Waldparkplatz mit Rastplätzen und einem Informationsstand. Wir fahren weiter durch den Wald, erreichen den Weiler Kamyk und fahren bergab nach Brzoskwinia. In der Gegend lohnt sich ein Abstecher zum Brzoskwinka-Tal (Dolina Brzoskwinki), einem kleinen Tal in Form einer bewaldeten Schlucht mit Hängen, die mit auffallend geformten Kalksteinfelsen umsäumt ist. Wir fahren über die aussichtsreichen Bergrücken durch Brzoskwinia und Kleszczów, um den malerischen Zabierzowski-Wald (Las Zabierzowski) zu erreichen und danach durch Felder und Wiesen mit Ausblick auf Krakau hinunter nach Szczyglice (dieser Abschnitt wurde im Rahmen des Öko-Ausflugs „Mit Familie um Krakau unterwegs“ beschrieben). Das Dorf liegt am östlichen Rand des Tenczyński-Bergrückens, überwiegend im Rudawa-Tal. Erstmals 1374 urkundlich erwähnt, gehörte das Dorf seit dem Ende des 15. Jahrhunderts zum Besitz des benachbarten Ortes Balice. Wir fahren weiter über Mydlniki, Bronowice und beenden unseren Ausflug an Krakauer Błonia.

Zabierzowski-Wald

Das größte Waldgebiet in direkter Umgebung von Krakau mit einer Fläche von etwa 500 ha. Es bedeckt den östlichen Teil des Tenczyński-Rückens, der sich durch eine beachtliche Reliefvielfalt auszeichnet und bis zu 330–360 m über N.N. hoch ist. Die Bergrücken werden hier durch zahlreiche Täler in Form von Schluchten und Klammen durchzogen, deren Hänge mit Felsformationen aus dem Jura gesäumt sind. Die fruchtbaren Lebensräume sorgen für den Artenreichtum. In den Waldbeständen dominieren Buche, Eiche und Lärche, mit einem großen Anteil an Hainbuche, Kiefer, Fichte und vielen anderen Arten; in der unteren Stufe der Vegetation finden wir Hasel, Faulbaum und Eberesche; ganz unten, am Boden finden wir die allgegenwärtigen Himbeeren und Brombeeren, aber auch zahlreiche Blumenarten, darunter auch geschützte, wie echter Seidelbast, Türkenbund, Maiglöckchen, Knabenkrautgewächse und Veilchen.

2. Schleife der Adlerhorst-Route: Rabsztyn – Klucze – Rabsztyn

Schloss Rabsztyn – Weiler Podgrabie – Błędowska-Wüste (Pustynia Błędowska), Rose der Winde (Róża Wiatrów) – Czubatka (382 m ü. N.N.) – Klucze – Jaroszowiec – Schloss Rabsztyn

Dieser eintägige Radausflug führt uns durch reizvolle Waldgebiete und ermöglicht einen engen Kontakt mit der Natur und den Landschaften der Adlerhorst-Route. Dafür brauchen wir allerdings Mountainbikes, da viele Abschnitte dieser Stecke ziemlich wild und teilweise über sandige Böden verlaufen. Wir fahren in der Umgebung der einzigartigen Sehenswürdigkeit, nämlich der Błędowska-Wüste, der einzigen Formation dieser Art in ganz Polen!

Unseren Ausflug beginnen wir in Rabsztyn am Parkplatz unterhalb der Ruine der Burg Rabsztyn. Wir fahren kurz auf einer Straße nach Olsztyn, und dann biegen wir nach einer Weile rechts in einen Waldweg ein, der uns zum Weiler Podgrabie führen wird. Wir fahren bis zum Ende der Straße mit Asphaltbelag und biegen rechts und dann in die erste Querstraße links ab. Wir folgen dem Weg zwischen den Feldern und erreichen die Straße Nr. 791, wo wir rechts abbiegen. Wir müssen eine Weile die Hauptstraße befolgen und an der ersten Kreuzung links abbiegen. Vor den ersten Häusern biegen wir rechts in den Wald ein und folgen einer Waldlichtung am Rande des Landschaftsschutzgebiets der Adlerhorste (Park Krajobrazowy Orlich Gniazd). Hier folgen wir der GPS-Spur, um rechts in den richtigen Waldweg in Richtung der Błędowska-Wüste einzubiegen. Wir fahren über einen malerischen Wald auf der Straße ul. Bolesławska und fahren weiter direkt zum Aussichtspunkt Rose der Winde am Rande der Wüste. Hier wurde eine große Holzkonstruktion mit Plattformen, Pavillons, Aussichtsbühnen und didaktischen Info-Tafeln über die Błędowska-Wüste und ihre natürlichen, geologischen und historischen Schätzen errichtet (ist auch barrierefrei zugänglich).

Wir fahren jetzt am Waldrand durch die Wüste. Da müssen wir uns auf sandige Böden und Wege einstellen, so dass das Fahrrad manchmal geschoben werden muss. Doch die umliegende Natur wird uns jede Anstrengung belohnen. Wir fahren zum Hügel Czubatka (382 m ü. N.N.) – einem weiteren Aussichtspunkt auf die Błędowska-Wüste. Mit dem Fahrrad kann man seinen Gipfel nur schwer erreichen, deshalb wartet auf uns ein kurzer, aber steiler Wanderweg. Von diesem Aussichtspunkt aus bietet sich ein märchenhafter Blick auf die polnische „Sahara“. Von Czubatka fahren wir nach Klucze über die Straße ul. Górna herunter. Auf dem Weg lohnt sich ein Abstecher zu einem kleinen Laden mit Souvenirs und touristischem Bedarf, wo wir das lokale Kunsthandwerk kaufen können, wie z. B. Ölbilder mit Naturmotiven von der Malerin Urszula Lemańska aus Klucze. Am Kreisverkehr in der Ortsmitte von Klucze biegen wir in die Straße ul. Rabsztyńska und dann in die Straße ul. Kolejowa ein und fahren nach Jaroszowiec, wo wir auf die Markierung der Adlerhorst-Route stoßen. Durch einen malerischen Wald und sandige Waldwege erreichen wir direkt das Schloss Rabsztyn. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt zur Besichtigung der Schlossruine, die gerade weitgehend saniert wird. Das Schloss selbst ist aus verschiedenen Perspektiven unglaublich fotogen!

3. Kanufahrten auf dem Fluss Sztoła in Bukowno

Stausee „Leśny Dwór” – Brücke an der Straße ul. Borowska (Endpunkt)

Wir legen mit dem Kanu eine relativ kurze Strecke von 3 km zurück, aber die Flussströmung sorgt hier mehrmals für Adrenalinkick. Die starke Strömung, die natürlichen Hindernisse und die zahlreichen Mäander sorgen für eine sehr abwechslungsreiche Fahrt. Die Kanus kann man in Bukowno am Startpunkt in der Straße ul. Spacerowa an der Mündung des Flusses Baba in den Fluss Sztoła ausleihen. Der Fluss Sztoła schlängelt sich durch ein malerisches Tal, das tief in den sandigen Untergrund eingeschnitten ist. Der Fluss hat eine ungewöhnliche Smaragdfarbe. Der Fluss fließt inmitten von Schilfrohr und einem wertvollen Auwald, in dem Arten wie Schwarzerle, gewöhnliche Esche, Eberesche, Salweide und sogar Grauerle wachsen. In den Wäldern rund um den Fluss sind zahlreiche geschützte Pflanzenarten und auch Elchen zu Hause.

4. Radfahrten rund um Trzebinia

Trzebinia (Hbf. PKP) – Stausee Chechło – Piła Kościelecka – Bolęcin, Triasfelsen – Dulowska-Urwald (Puszcza Dulowska) – Alwerska-Straße (Droga Alwerska) – Dulowa – Psary – Kirche in Płoki – Czyżówka – Trzebinia-Siersza – Trzebinia-Wodna – Trzebinia „Balaton” – Trzebinia Hbf. PKP

Der rote Radweg umfasst zahlreiche natürliche und historische Sehenswürdigkeiten um die Stadt Trzebinia. Der Ausflug kann in zwei kürzere Etappen unterteilt werden – die nördliche und südliche Schleife. Wir empfehlen aber dringend, die gesamte Strecke zu fahren.

Vom Bahnhof Trzebinia aus fahren wir zunächst in Richtung Süden zum Stausee Chechło. Auf dem Weg dorthin fahren wir am Sanktuarium Unserer Lieben Frau von Fatima vorbei. Diese dem Heiligsten Herz Jesu geweihte Kirche verbirgt die wundertätige Statue der Muttergottes von Fatima. Die Salvatorianer brachten sie 1962 aus Fatima hierher. Das Innere der Kirche zeichnet sich durch schöne Buntglasfenster und eine 35-stimmige Orgel aus.   

Der Chechelskie-See (Jezioro Chechelskie), oder der Stausee Chechło ist ein künstlich angelegter Stausee, der vom Fluss Chechło und dem Bach Młoszówka gespeist wird, die aus dem Dulowska-Urwald fließen. Am See gibt es einen öffentlichen Strand und werden Erholungseinrichtungen betrieben. In der Umgebung des Sees, inmitten des Schilfs, können Sumpfpflanzen wie Wasserschwaden, breit- und schmalblättriger Rohrkolben, Schilfrohr und der eher seltene ästige Igelkolben beobachtet werden. Auf den umliegenden Feuchtwiesen wachsen Knabenkrautgewächse und andere interessante Blütenpflanzen, wie z. B. die dachziegelartige Siegwurz und Lungenenzian, darüber hinaus auch geschützte Arten, wie die sibirische Schwertlilie und Herbstzeitlose.

Jetzt fahren wir über die Nebenstraßen durch Piła Kościelecka zum Bolęcin. Die Hauptattraktion hier ist der malerische Trias-Felsen, ein Kalksteinzeugenberg und ein einzigartiges Denkmal der unbelebten Natur. In Bolęcin wurde ein thematisches Dorf unter dem Felsen gegründet, das auf die Legende über geheimnisvolle Gänge und Kerker unter den Felsen anknüpft, die den Felsen mit der Burg Tenczynek verbinden sollten. Dieses Dorf wurde im Rahmen des Öko-Ausflugs „Mit der Draisine durch reizvolle Jura-Landschaften“ (www.facebook.com/wioskapodskala) genauer beschrieben. Von Bolęcin aus fahren wir in die Richtung des Dulowska-Urwalds, wir überqueren die Autobahn A4 und gelangen in einen märchenhaften Wald, der innerhalb der Grenzen des Tenczyński-Landschaftsschutzgebiets (Tenczyński Park Krajobrazowy) liegt. Er ist ein Restgebiet des alten Urwalds, der sich einst von Krakau (Kraków) bis zum Przemsza-Tal (Dolina Przemszy) erstreckte. Dieses Naturschutzgebiet ist die Heimat von Bibern und Huftieren, sogar Elchen!

Wir folgen der Straße nach Siejka und biegen dann links ab, nach Norden in die Alwerska-Straße, die uns durch den Urwald nach Dulowa führt, ein Dorf, in dem zwei Landschaftsschutzgebiete: Dolinki Podkrakowskie und Tenczyński aufeinandertreffen. Hier wurde ein thematisches Dorf angelegt: Dulowa – ein verlorenes Dorf. Wie die Initiatoren schreiben: Diese Bezeichnung kommt vom Dorf Łaziska, das vor Jahrhunderten in diesem Gebiet da war und angeblich mysteriös verschwunden sein soll, sowie vom Erbenpaar: Formosa namens Froschka und Martin dem „Teufel“. Dulowa – in dem verlorenen Dorf kann man die Welt entdecken, die schon verloren ist – Symbole, Orte, Berufe, Geschmäcker und Traditionen.

Von Dulowa aus gelangen wir über Feld- und Waldgebiete nach Psary. Der Weg führt vorbei an der neugotischen Kreuzkapelle aus dem Anfang des 20. Jh., die im typischen Goralen-Stil umgebaut wurde. Im Inneren ein hölzernes Kruzifix aus dem 16. Jh. Gleich geht es über einen Waldweg am Rande des Landschaftsschutzgebiets Dolinki Podkrakowskie (Park Krajobrazowy Dolinki Podkrakowskie) nach Płoki weiter. An der Kirche Unserer Lieben Frau Schutzherrin der arbeitenden Familien in Płoki biegen wir links ab. Diese weiße, in den 1950er Jahren errichtete Kirche mit einem hohen Turm ist ein Ort der Marienverehrung. Sie beherbergt das wundersame Gemälde der Jungfrau Maria mit Kind aus der 2. Hälfte des 15. Jh.

Über die Straße ul. Dworska fahren wir in die Richtung des Waldes zum Dorf Czyżówka in Richtung des Erholungszentrums des Kraftwerks Siersza. Wir fahren nun durch Wald- und Industriegebiete in Richtung von Trzebinias „Balaton“. Das Freibad „Balaton“ liegt in einem stillgelegten Steinbruch, und der Weg führt entlang der Krone des ehemaligen Kalksteinbruchs. Hier gibt es ein beliebtes Freizeitzentrum mit Strand, gastronomischen Betrieben, einem Seil- und Tirolerpark und sogar einem Kletterfelsen. Schließlich lohnt sich ein Besuch auf dem Marktplatz von Trzebinia. Hier können wir die jüdische Kultur- und Holocaust-Gedenkroute besichtigen, die u. a. einen jüdischen Friedhof, das Gutshaus der Familie Zieleniewski mit einer Ausstellung über die Geschichte der Juden von Trzebinia und andere wichtige Gedenkstätten umfasst.

 

DIE WICHTIGSTEN ORTE AUF UNSEREN AUSFLUGSROUTEN

Olkusz – die silberne Stadt 

Olkusz zählt, neben Wieliczka und Bochnia, zu den ältesten Zentren des polnischen Bergbaus. Die ersten Hinweise auf den Abbau von Bleierzen (mit Beimischungen von Silber) stammen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Um dieses Jahr wurde die erste Stadt, sog. Alt-Olkusz an einen neuen Standort verlegt und 1299 an ihrem heutigen Standort gegründet. Die Entwicklung des Bergbaus, durch zahlreiche königliche Privilegien befördert, entschied über die Bedeutung der Stadt Olkusz, die sich im 15. Jh. zu einem der Hauptlieferanten von Blei in Europa entwickelte und ab Mitte des 16. Jh. ihr „goldenes Zeitalter“ erlebte. In den Jahren 1578–1601 wurde hier sogar ein königliches Münzamt betrieben. Die ausgehenden Flözen, Bergbauschäden und Naturkatastrophen führten jedoch in der zweiten Hälfte des 17. Jh. zum allmählichen Niedergang der Stadt, der durch den Krieg mit Schweden noch beschleunigt wurde. Erst zu Beginn des 19. Jh. erlebte Olkusz eine neue Wachstumsphase nach der Errichtung der Zinkerzgrube. Die 1960er und 1970er Jahre waren auch ziemlich wichtig für die Stadtentwicklung, als hier die neuen Bergwerke eröffnet wurden, die aktuell wegen ausgehender Vorkommen langsam geschlossen werden.

Am malerischen Marktplatz in Olkusz stehen historische Häuser. An einigen blieben noch alte Bürgerwappen erhalten. Durch die Keller des gotischen Rathauses führt eine multimediale touristische Route. Über die Geschichte von Olkusz, die lokale Bergbaugeschichte und das Kulturerbe der Region erfahren wir mehr im Antoni-Minkiewicz-Regionalmuseum von PTTK (Muzeum Regionalne PTTK im. Antoniego Minkiewicza), das in einem historischen Bürgerhaus aus dem 16. Jh. am Marktplatz untergebracht ist. Das Museum zählt zu den ältesten regionalen Museen in ganz Polen und wurde 1911 von Antoni Minkiewicz (1881–1920) – einem Bergbauingenieur und sozialen Aktivisten, einem Meister der Beschaffung – gegründet. 

Ein wahres Juwel der sakralen Architektur ist die städtische St.-Andreas-Kirche aus der Zeit um die Wende vom 13. zum 14. Jh. mit reichen Verzierungen und Ausstattungselementen. Hier können wir u. a. das berühmte Olkusz-Polyptychon von 1485 (ein für die Spätgotik charakteristischer Altaraufsatz), den Hauptaltar aus der Renaissance, gotisches Gestühl und eine der ältesten Orgeln Europas aus der 1. Hälfte des 17. Jh. sehen.

Die Altstadt von Olkusz kann man auf der silbernen Bergmannsroute besichtigten. Der mit 18 Skulpturen von Bergleuten flankierte historische Lehrpfad kann mit einer multimedialen App besichtigt werden. Auf der Route findet man 130 Repliken von historischen Münzen, die im Fußweg eingelassen sind.

Olkusz ist auch als Stadt der Museen bekannt – hier kann man unter anderem die folgenden Museen besuchen: Władysław-Wołkowski-Museum (Muzeum Twórczości Władysława Wołkowskiego) (ein bekannter polnischer Designer, der sich auf die Flechtarbeiten aus Weide spezialisierte), Feuerwehr-Museum Olkusz (Muzeum Pożarnictwa Ziemi Olkuskiej), Mineralien- und Fossilienausstellung oder das Afrikanistische Museum (Muzeum Afrykanistyczne).

Bukowno – Bergbau- und Metallurgie-Traditionen inmitten der Natur

Der Ort Bukowno liegt an der Grenze zwischen der Schlesischen Hochebene (Wyżyna Śląska) und der Krakau-Tschenstochauer Hochebene (Wyżyna Krakowsko-Częstochowska), an den Flüssen Biała Przemsza, Sztoła, Baba und Warwas, umgeben von Kiefern- und Mischwäldern, sowie wertvollen Buchenwäldern. Diese Region war seit Jahrhunderten ein wichtiger Wirtschaftsraum. Das ehemalige Dorf Starczynów (heute Teil von Bukowno) wurde 1402 vom Stadtrat der königlichen Stadt Olkusz vom Ritter Rafał von Michów erworben. In der Mitte des 16. Jh. war Starczynów bereits eine gut entwickelte Bergbau- und Industriesiedlung, 1568 wurde hier auch eine Papiermühle in Betrieb genommen, die über 80 Jahre im Betrieb war. Das hier hergestellte Papier, das mit einem Wasserzeichen mit dem Wappen der Stadt Olkusz signiert war, war in der gesamten Polnisch-Litauischen Republik weit verbreitet und wurde unter anderem für die Veröffentlichung der Unionsakte von Lublin von 1569 verwendet. Der Stadtteil Stare Bukowno hingegen gehörte vom 15. bis zum Ende des 18. Jh. den Krakauer Bischöfen und der sogenannten Sławków-Länderei. 1789 gingen die Sławków-Ländereien in den Besitz des Staatsschatzes über. In dieser Zeit gab es in Bukowno einen Gutshof und eine Hütte. Vom Anfang des 19. Jh. entwickelt sich hier massiv der Zink- und Bleierzbergbau. Es gab auch Galmei-Gruben, wie u. a. „Ulisses“ in Tłukienka und „Jerzy“ in Starczynów; 1885 wurde hier die Eisenbahnlinie errichtet. Der größte industrielle Boom im Zusammenhang mit dem Bergbau und der Verhüttung von Zink-Blei fand jedoch in den 1950er Jahren statt, als der Bolesław-Bergwerk entstand. 1962 erhielt Bukowno die Stadtrechte.

Die Ausstellung Zink-Wissensgrube im historischen Verwaltungsgebäude der ehemaligen Grube „Ulisses“ zeigt die Geschichte der Industrie und die metallurgischen und Bergbautraditionen dieser Region.

Bukowno – ein Naturjuwel

Trotz seiner industriellen Entwicklung verlor der Ort Bukowno seine Naturvorzüge und den Erholungswert nicht. Zu besonders wertvollen Elementen der hiesigen Landschaft gehört das Sztoła-Tal (Dolina Sztoły): ein äußerst malerisches, bewaldetes, schlängelndes und tief im sandigen Boden eingeschnittenes Tal, sowie die über die Gegend emporsteigenden Zeugenberge, wie: Diabla Góra (382,9 m ü. N.N.) und direkt daran Stoskowa Góra (362,5 m ü. N.N.), die mit floristisch wertvollen Buchenwäldern bewachsen sind. Hier sind die Sandezer Buchen und die xerothermen Orchideen-Buchenwälder zu treffen. Die xerothermen Buchenwälder sind floristisch besonders wertvoll, sowohl wegen der reichen Vegetation der untersten Stufen, als auch wegen seiner relikten Ausprägung. Es handelt sich hier um eine für Südeuropa typische Vegetation, die in Polen nur stellenweise anzutreffen ist, u. a. in den Pieninen (Pieniny), in Sudeten (Sudety) und in der Krakau-Tschenstochauer Hochebene (Untertyp Małopolska). Hier kommen zahlreiche geschützte Pflanzenarten vor, wie die Knabenkrautgewächse,   Türkenbundlilie, gemeine Akelei, großes Zweiblatt, kleinblütiges Einblatt, sowie weitere im Sztoła-Tal vorkommende Pflanzen, wie: echter Seidelbast, Maiglöckchen, Haselwurz und eine Strauchart, nämlich Faulbaum.

Trzebinia – Bergbaustimmung und Gutshäuser

Der Name der Stadt leitet sich vom Wort „trzebić”, also abholzen, ab. Trzebinia war ein bekanntes Bergbauzentrum, in dem Kohle, Zink und Blei abgebaut wurden. Die Stadt blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins 12. Jh. zurückreicht. Bereits 1415 erhielt die Stadt im königlichen Besitz das Magdeburger und das Bergbaurecht. Im Laufe der Jahrhunderte gehörte die Stadt unterschiedlichen Besitzern. Am längsten gehörte sie der Familie Trzebiński – von der Mitte des 16. Jh. bis zum Beginn des 19. Jh. Der Gründer der Familie war Jerzy Schilhra vel Silha, der später den Nachnamen Trzebiński annahm. Es war die goldene Zeit des Glanzes und der Entwicklung für Trzebinia. Die Stadt hatte Privilegien genossen, konnte Jahrmärkte veranstalten und verlieh die Handelsrechte an ihre jüdische Bevölkerung. Die Stadt erhielt 1817 vom Senat der Freien Stadt Krakau (Senat Wolnego Miasta Krakowa) das Stadtrecht. In der 1. Hälfte des 19. Jh. waren hier fünf Bergwerke, zwei Zinkhütten und eine Glashütte im Betrieb. Später kamen neue dazu, unter anderen eine Zinkerzgrube, zu Beginn des 20. Jh. entwickelte sich die Schwerindustrie mit einer Raffinerie, einem Kraft- und einem Zementwerk. In dieser Zeit zogen auch die Salavatorianer in die Stadt und begannen mit dem Bau einer Kirche im neugotischen Stil, die von dem bekannten Architekten und Kunstrestaurator Jan Sas-Zubrzycki entworfen wurde – aktuell das Sanktuarium Unserer Lieben Frau von Fatima

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Trzebinia in das Dritte Reich eingegliedert; hier wurden Arbeits- und Kriegsgefangenenlager sowie ein Außenlager von Auschwitz-Birkenau eingerichtet. Das Schicksal der Juden von Trzebinia können wir auf der jüdischen Kultur- und Holocaustroute in Trzebinia näher erkunden.

Das Regionalmuseum (Muzeum Regionalne) in einem ehemaligen Grubenbad auf dem Gelände des stillgelegten Schachtes „Zbyszek“ zeigt die Geschichte der industriellen Stadtentwicklung.

Eines der wichtigsten Denkmäler der Stadt ist das Gutshaus der Familie Zieleniewski, umgeben von einem Park, dessen Geschichte ins 13. Jh. zurückreicht. Das heutige Gebäude mit seinem charakteristischen polnischen Walmdach und dem viersäuligen Portikus ist für das 18. Jh. typisch. Das Gutshaus wurde nach den letzten Besitzern des Guts und der Kohlengrube – Paulina und Zbigniew Zieleniewski genannt (heute befinden sich hier ein Kulturzentrum und ein Hotel mit Restaurant).

WEITERE SEHENSWÜRDIGKEITEN

Wolbrom

Die Stadt liegt auf einem Kalksteinvorsprung in einer Höhe von 375–385 m ü. N.N. und ist das Quellgebiet des Flusses Biała Przemsza, der in den Torfmooren in der Nähe der Stadt Wolbrom entspringt. Die Geschichte dieser ehemaligen königlichen Stadt reicht bis ins 14. Jh. zurück. Gegründet wurde Wolbrom von Brüdern Wolfram und Hilary, Krakauer Bürgern, die vom König Władysław I. Ellenlang das Recht verliehen bekamen, den Wald zu roden. Die Stadt war von Handel und Handwerk geprägt, aber im Gegensatz zu vielen anderen Städten erfüllte sie auch Funktionen, die weit über den lokalen Markt hinausgingen. Dies lag an der Lage der Stadt an der Kreuzung wichtiger Handelswege, die Małopolska mit Wielkopolska und Schlesien (Śląsk) verbanden. Das vom König Władysław Jagiełło 1400 der Stadt verliehene Privileg gewährte ihr eine Befreiung von Zöllen und Handelsgebühren im Krakauer Land und ordnete an, dass alle Kaufleute, die auf den Handelswegen zwischen Krakau (Kraków) und Wielkopolska unterwegs waren, in Wolbrom ihre Waren zum Verkauf anbieten mussten – so lesen wir auf der offiziellen Webseite der Gemeinde. Der Niedergang der Stadt begann im 16. Jh., als sich die Handelswege verschoben und auch in Folge der Zerstörung während der Schwedenkriege. Der erneute Aufschwung der Stadt begann 1931, als Wolbrom erneut die Stadtrechte verliehen wurden. Während des Zweiten Weltkriegs wurden 8.000 Juden ins Wolbromer Ghetto einquartiert, von denen die meisten von den Nazis verschleppt und in das Vernichtungslager Bełżec abtransportiert wurden. Nur 300 Juden aus Wolbrom überlebten den Krieg... Das Gebäude der ehemaligen jüdischen Schule aus dem 19. Jh. und ein Teil des ehemaligen Friedhofs erinnern an sie.

Die Bebauung des ältesten Stadtteils bewahrte ihren kleinstädtischen Charakter, mit den zweistöckigen Stadthäusern aus dem Ende des 19 Jh. am Marktplatz und den auffälligen Häusern mit Durchgangsfluren in den Straßen. Das wertvollste sakrale Denkmal ist die barocke Kirche der Unbefleckten Empfängnis der Seligen Jungfrau Maria aus Lärchenholz, die 1638 erbaut wurde. Sie diente als eine Spitalkirche. Ganz auffällig ist ihre schöne Fassade mit einem dreieckigen Giebel. Das Innere ist mit barocken Fresken bedeckt.

Ein Besuch des Marktes in Wolbrom (mittwochs Nachmittag und donnerstags Vormittag), der seit dem 15. Jh. hier abgehalten wird, lohnt sich! Hier kann man viele köstliche Regionalprodukte kaufen.

Chrzanów

Die am Fluss Chechło gelegene Stadt behielt ihren alten mittelalterlichen, schachbrettartigen Grundriss– mit einem Marktplatz in der Mitte und den von ihm abgehenden Straßen. Die Chrzanów-Länderei wurde im 13. Jh. gegründet. Aus dieser Zeit gibt es Erwähnungen des Ortes in verschiedenen Quellen. Chrzanów erhielt die Stadtrechte im 14. Jh. und ein lokales Privileg vom König Kasimir dem Großen. Bis zum Zweiten Weltkrieg war sie eine Privatstadt, die unterschiedlichen Geschlechtern gehörte. Vom 14. bis zum 17. Jh. gehörte die Stadt Chrzanów dem Geschlecht Ligęza zum Wappen Półkozice. In dieser Zeit blühte die Stadt auf, blieb offen, baute keine Mauern und erhielt Rechte, weitere Jahrmärkte zu organisieren. Es gab hier ein Zollhaus, eine Weberzunft wurde gegründet, auch Bleierze wurden zu einem lukrativen Geschäft, Juden strömten in die Stadt. Der Niedergang von Chrzanów begann infolge der schwedischen Kriege. Eine neue dynamische Entwicklung der Industrie fand in der Zwischenkriegszeit statt. In der Stadt entstand die erste polnische Lokomotivfabrik Fablok (Fabryka Lokomotyw Fablok). Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war tragisch für das Schicksal der Stadt und ihrer Bewohner, denn die jüdische Bevölkerung wurde vollständig vernichtet (damals zählte die jüdische Gemeinschaft etwa 8.000 Mitglieder, die fast die Hälfte der Stadtbevölkerung ausmachten).

Der Marktplatz von Chrzanów ist von Bürgerhäusern aus dem 19. Jh. umsäumt, von denen viele unter Denkmalschutz stehen. Das zweigeschossige Bürgerhaus Nr. 13 aus der Jugendstilepoche fällt besonders auf. Bemerkenswert ist die Fassade aus glasierten Backsteinen mit Verzierungen in Form der Kastanienblätter. Ein Spaziergang durch den Stadtpark lohnt sich, weil man hier unterschiedliche Vogelgesänge hören kann: Amsel, Meisen, Buchfinken und Goldammer; auch Grünspechte sind hier zuhause. Diese Grünanlage ist ein Überbleibsel des ehemaligen Schlossparks mit seinem alten Baumbestand. Insgesamt wurden hier 200 Pflanzenarten: Bäume, Sträucher und Blumen gezählt. An der Straße ul. Mickiewicza steht noch ein altes Gutshaus aus dem 16. Jh., in dem das nach Irena und Mieczysław Mazaraki benanntes Museum (Muzeum im. Ireny i Mieczysława Mazarakich w Chrzanowie) untergebracht ist. Hier erfahren wir mehr über die Geschichte der Stadt und der Region, sowie über ihr reiches kulturelles Erbe. Eine der wertvollsten Sammlungen hier zeigt Judaica, also Artefakte, die mit dem religiösen Kult der Juden von Chrzanów verbunden sind. Am Museum in Chrzanów beginnen auch zwei Natur- und Lehrpfade: Feuchtwiesen in Kąty – Wälder im Chrzanowska-Becken (Kotlina Chrzanowska) – Teiche „Na Groblach“ und das Chechło-Flusstal – Berg Żalatowa – Pogorzyce.

DIE WICHTIGSTEN LOKALEN VERANSTALTUNGEN

  • Silberfest und Jahrmarkt für Kunsthandwerk und lokale Produkte

  • Dulowski-Picknick, Dulowa – das verlorene Dorf
  • Verteidigung des Schlosses Tenczyn gegen die Schweden
  • Eine Nacht mit Geistern
  • Teeparty bei der Familie Zieleniewski, also ein Picknick im Retro-Stil, Park am Zieleniewskis Gutshaus
  • Familien-Radrallye
  • Familienrallyes auf Radwegen um Olkusz
  • Festival Juromania

UNBEDINGT PROBIEREN

  • Kartoffeln nach der Art von Cabanie: Ein auf der Liste der traditionellen Erzeugnisse stehende Rezept, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Die Cabanen waren Hirten, die sich während der Tatarenkriege im 13. Jh. in der Region Chrzanów niederließen. Dieses Gericht wurde traditionell auf Feldern und Weiden zubereitet, meistens über einem Lagerfeuer in einem großen Kessel aus Ton oder aus Gusseisen, besonders in der Zeit der Kartoffelernte. Man kann auch eine vegetarische Version zubereiten, indem man das Fleisch durch Pilze oder Bohnen ersetzt;
  • Jura-Lamm vom Olkusz-Schaf und Jura-Griebenschmalz, die auch auf die Liste der traditionellen Erzeugnisse aufgenommen wurden (gefördert von der lokalen Aktivistengruppe „Nad Białą Przemszą“ (Lokalna Grupa Działania „Nad Białą Przemszą”));
  • Jura-Honig, u. a. aus folgenden Imkereien: Jurajska Pszczoła aus Bukowno (Wanderimkerei, ul. Wodąca 32) und Pasieka Miodowy Ogród in Olkusz;
  • „Czar Pustyni” – ein aus Roggen, der um die Błędowska-Wüste (Pustynia Błędowska) wächst, sowie aus Quellwasser hergestellter Schnaps. Das Getränk wurde auch auf die Liste der traditionellen Erzeugnisse aufgenommen. Roggen in einem Kessel wird mit Zuckerwasser oder lokalem Honig aufgegossen;
  • Biere aus der Brauerei Tenczynek.

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