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Synagoga i cmentarz Remuh Kraków

Remuh Synagogue and cemetery in Krakow

Synagoga Remuh w Krakowie

ul. Szeroka 40, 31-053 Kraków Tourist region: Kraków i okolice

tel. +48 124295735
Remuh Synagogue is founded by the merchant Israel Isserles ben Joseph for his son Moses, Rabbi and scholar.

Remu ist ein Akronym für die Anfangsbuchstaben der hebräischen Schreibweise von „Rabbi Moses Isserles“. Die Synagoge und der nahe gelegene Friedhof sind nach diesem bedeutenden Gelehrten, Rabbiner und Rektor der Talmudschule benannt. Die Synagoge ist ein Gebetshaus, das noch heute von den Krakauer Juden genutzt wird.

Das 1556 vermutlich aus Holz errichtete Gebäude brannte bald ab und wurde zwei Jahre später gemauert wieder errichtet. Die späteren Umbauten verflüssigten den ursprünglichen Renaissance-Charakter der Synagoge und heute fällt es schwierig, eindeutige stilistische Merkmale zu benennen.

Auffallend sind die massiven Strebepfeiler, die das relativ kleine Gebäude abstützen. Trotz der Umbauten behielt das Gebäude Teile seiner ursprünglichen Innenausstattung aus dem 16. Jahrhundert bei: den im Stein gehauenen  Aronha-Kodesch, der von doppelten Pilastern flankiert und mit Dekalog-Tafeln gekrönt ist. Rechts am Altarschrank erinnert eine Tafel an den Ort, an dem Rabbi Remuh zu beten pflegte, der bis heute während der Gebete unbesetzt bleibt. Auch eine Geldbüchse aus Stein ist erhalten geblieben. Die Inschrift darauf lautet: Gold, Silber, Kupfer, was als Anreiz für die Spenden gedacht war. 

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Synagoge, wie die übrigen auch, verwüstet. Man lagerte dort Leichensäcke. Sie konnte jedoch erfolgreich rekonstruiert und restauriert werden.

1968 besuchte der damalige Krakauer Metropolit Kardinal Karol Wojtyła die Synagoge, und 1992 betete hier der israelische Staatspräsident Chaim Herzog.

Neben der Synagoge befindet sich der älteste jüdische Friedhof in Kraków und einer der ältesten jüdischen Friedhöfe Europas mit einer Sammlung von wertvollen historischen Grabsteinen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.

Als 1956 Sanierungsarbeiten und Bestandsaufnahme des Friedhofs begannen, stellte man mit Erstaunen fest, dass große Teile des Friedhofs leer waren – ohne jede Spur von eventuell entfernten Gräbern. Bei den Ausgrabungsarbeiten wurde eine sensationelle Entdeckung gemacht. Etwa 700 Grabsteine aus der zweiten Hälfte des 16. bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden gefunden, die unter einer dicken Erdschicht vergraben waren. Aus Sandstein und Pińczów-Kalkstein, seltener aus Dębniki-Marmor gefertigt, in der Regel unvollständig und beschädigt, waren sie mit Flachreliefs-Ornamenten bedeckt, die typisch für die jüdische dekorative Kunst sind. Heute sind hier 711 Grabsteine zu finden, einige in Form von Hochgräbern, andere in Form von freistehenden Platten, den s. g. Mazewot. Teile der Platten, die nicht mehr gerettet werden konnten, wurden in die Mauer an der Straße ul. Szeroka eingebaut, so dass eine lokale „Klagemauer“ entstand. Die Gräber des Rabbiners Remuh und des Kabbalisten Nathan Spira sind ein Pilgerziel für fromme Juden aus der ganzen Welt.


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