Die Kirche in Lipnica Murowana ist eine der ältesten und wertvollsten Kirche aus Holz in Małopolska. Sie ist bis heute fast unverändert erhalten geblieben. Im 17. Jahrhundert wurden hier noch die überdachten Umgangsarkaden (s.g. Soboty) und im 19. Jahrhundert ein Westportal angebaut.

Der mit ornamentalen und figuralen Wandmalereien aus unterschiedlichen Epochen vom Boden bis zur Decke bedeckter Innenraum, ist äußerst beeindruckend. Die frühesten Wandmalereien an der Decke im Chorraum (Ende des 15. Jahrhunderts) und im Kirchenschiff (16. Jahrhundert) wurde mithilfe von speziellen Schablonen, den so genannten „Patronen“, ausgeführt. Die Gemälde an den Wänden des Chorraums stammen aus dem 17. Jahrhundert und stellen folgende Szenen dar: Kreuzigung, Abendmahl und Jüngstes Gericht sowie im Hauptschiff aus dem 18. Jahrhundert Szenen aus der Passion Christi und dem Dekalog.

Bis vor Kurzem konnten hier auch drei äußerst wertvolle gotische Altäre (aus dem 15. und 16. Jahrhundert) bewundert werden: Altar des St. Leonards, des St. Nikolaus, Anbetung des Jesuskindes. Diese Triptychen wurden leider gestohlen. Nachdem sie wiedergefunden wurden, verzichtete man darauf, sie in der Kirche aufzustellen. Sie sind jetzt im Diözesanmuseum Tarnów ausgestellt. Vor Ort in der Kirche befinden sich ihre Kopien. 

In der Mitte der Kirche unter einer Steinplatte, befindet sich das Grab der Heiligen Józefina und des Antoni Ledóchowski, der Eltern der seligen Schwestern Maria Teresa und Urszula Ledóchowska. Zu den wertvollen Einrichtungsgegenständen der Kirche gehören ein seltenes Prozessions-Tragebild mit einem Flachrelief der Heiligen Dreifaltigkeit und ein noch heute funktionsfähiges Instrument aus dem 17. Jahrhundert, ein Orgelpositiv (Kastenorgel). 

Die Kirche ist von einem alten Friedhof umgeben. Lipnica Murowana ist berühmt für seinen Osterpalmenwettbewerb, der seit mehreren Jahrzehnten jährlich stattfindet. Das Dorf ist auch auf drei Heiligen stolz, die mit Lipnica Murowana verbunden sind: der Heilige Simon, die Heilige Teresa Ledóchowska und die Selige Maria Teresa Ledóchowska.

Die St.-Leonard-Kirche, eines der ältesten und am besten erhaltenen sakralen Bauwerke aus Holz in der Wojewodschaft wurde 2003 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Das Bauwerk liegt an der Route der Holzarchitektur.