Lipnica Murowana
Der auf dem Handelsweg nach Ungarn gelegene Ort Lipnica blühte im Mittelalter auf. 1326 verlieh der König Władysław I. Ellenlang dem Ort das Neumarkter Recht, 1379 wurde das Magdeburger Stadtrecht neu verliehen und eine Stadtmauer mit Toren gebaut. Nach mehreren Bränden und den schwedischen Kriegen im 16. und 17. Jahrhundert verschlechterte sich die Lage der Stadt zusehends. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es nur ein gemauertes Gebäude in dem Ort, nämlich das s. g. Starosten-Haus, auch als Herrenhaus bekannt. In den 1920er Jahren konnte die Stadt nicht wiederbelebt werden und verlor 1934 ihre Stadtrechte.
Bis heute erhalten geblieben ist der mittelalterliche Stadtplan mit einem viereckigen Marktplatz von 55 mal 60 Metern und Straßen, die an den Ecken ausgehen und mit den Umleitungsstraßen verbunden sind. Rund um den Marktplatz stehen überwiegend aus Holz gebaute Bürgerhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Es sind eingeschossige, mit Krüppelwalmdächern eingedeckte Häuser, die giebelseitig zum Markt hin aufgestellt sind und säulengetragene Arkadengänge aufweisen. Das älteste Haus von 1841 steht in der Nordwand des Marktes, während an der Westseite das gemauerte Starostenhaus aus dem 17. Jahrhundert erhalten ist. Der Markplatz war in der Vergangenheit ein Schauplatz wichtiger patriotischer, politischer und religiöser Ereignisse. Auf dem Markt wurde 1913 eine hohe Säule des Heiligen Simon von Lipnica, die an den berühmtesten Sohn des Dorfes erinnert, von einer Bürgerin von Lipnica – Franciszka Ledóchowska gestiftet.
Das wertvollste Gebäude im Dorf ist die St. Leonard-Kirche (Link zur Beschreibung von Lipnica Murowana), die im späten 15. Jahrhundert aus Holz erbaut wurde und deren Inneres mit bunten Wandmalereien bedeckt ist, von denen die ältesten aus der Bauzeit und aus dem 16. Jahrhundert stammen. Die Kirche gehört seit 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe. (Link zur Beschreibung von Lipnica Murowana)