Gutshaus von Jan Matejko in Krzesławice
ul. Melchiora Wańkowicza 25, 31-752 Kraków
Touristische Region: Kraków i okolice
Ursprünglich erinnerte das Gutshaus an ein Landhaus, mit später durch den nächsten Besitzer Jan Matejko realisierten Anbauten. Heute ist das Gutshaus mit einem Schindeldach mit charakteristischen Dachgauben eingedeckt.
An der Vorderseite befindet sich eine von Jan Matejko entworfene, luftige Veranda. An der Vorderseite des Gutshauses befindet sich eine 1969 enthüllte Gedenktafel mit einem Portrait von Matejko in Flachrelief. Vor dem Gutshaus steht eine Büste von Jan Matejko, ein Werk von Professor Czesław Dźwigaj. Das Gutshaus liegt inmitten eines 4 Hektar großen Landschaftsparks mit jahrhundertealten und seltenen Baumarten. Die Innenräume des Gutshauses wurden in dem für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts typischen Stil eingerichtet. Von der ursprünglichen Einrichtung aus der Zeit, als Jan Matejko hier wohnte, sind nur noch: die Veranda, die Bank, die Eingangstür, das Klavier, die Staffelei sowie eine Glocke, die zu Essenszeiten geläutet wurde, heute im Turm der nahe gelegenen Kirche aufgehängt, erhalten.
Im Gutshaus, das mit Möbeln aus dem 19. Jahrhundert eingerichtet ist, kann man heute Portraits polnischer Könige und Herzoge von Matejkos Schülern sehen.
Im 18. Jahrhundert gehörte das Gut Krzesławice der Krakauer Akademie, deren Rektor Hugo Kołłątaj es 1788 übernahm und ein Gutshaus baute, das nicht mehr erhalten ist. Im 19. Jahrhundert kaufte die Familie Kirchmayer das Anwesen und ließ hier 1826 ein neues Gutshaus bauen; das alte wurde als eine Sommerküche genutzt und 1918 endgültig abgerissen.
1876 kaufte Jan Matejko das Gutshaus mit Garten, Obstgarten, Nebengebäuden und Ackerland mit dem Geld aus dem Verkauf seines Gemäldes „Stefan Batory bei Pskow“. Dieses altpolnische Gutshaus diente als der Sommersitz seiner Familie. Der Maler entwarf und baute hier ein Atelier und eine hölzerne Veranda mit einem durchbrochenen Geländer von der Gartenseite an, von Säulen getragen und von einem dreieckigen Giebel gekrönt, die heute noch erhalten ist. Hier schuf der Maler zahlreiche seine Werke, vor allem Porträts und Skizzen sowie Gemälde zu historischen Themen, darunter das große Gemälde „Kościuszko bei Racławice“.
Während des Zweiten Weltkriegs zerstörten die im Gutshaus stationierten Deutschen den Park. Nach dem Krieg wurden die Bewohner aus dem Gutshaus vertrieben und das Gut wurde zerstört und geplündert. Aus diesem Grund schenkte die letzte Besitzerin – Maria Burzyńska das verfallene Anwesen der Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste in Kraków, um hier ein Museum mit Erinnerungsstücken an Hugo Kołłątaj und Jan Matejko einzurichten. 1960 wurde eine umfassenden Sanierung aufgenommen, die zum Erhalt des historischen Charakters führte. Seit 1966 beherbergt das Gutshaus ein Museum.