Das hölzerne Adelsnest wurde 1848 von Maria und Aleksander Gunter auf einem hufeisenförmigen Grundriss erbaut. Das Aussehen des Hofs entspricht genau der weitläufigen Vorstellung eines polnischen Adelssitzes. Die Eichenholzwände sind mit weißem Putz betüncht. Ins Innere gelangt man durch einen kleinen Portikus der an zwei Pfeilern gestützt ist. Bei der Besichtigung erfahren wir etwas über seine Geschichte und sehen uns die Innenräume an, die im Stil der Mitte des 19. Jahrhunderts eingerichtet sind – das Wohnzimmer, das Esszimmer, das Wohn-Schlafzimmer, das Zimmer von Michał Siedlecki und das Frauenschlafzimmer. Die Räume sehen aus, als ob die Bewohner sie gerade verlassen hätten. Übrig geblieben sind Möbeln, Nippes, Textilien, wie auch Andenken an den hervorragenden polnischen Ozeanforscher, Prof. Michał Siedlecki, der mit den früheren Hofbesitzern verwandt war.

Es spielte eine wichtige Rolle während des Januaraufstandes 1863/1864. Hier wurden geheime Treffen abgehalten und Pläne für den Verlauf des Aufstandes geschmiedet. Während der Kämpfe wurde hier den Aufständischen medizinische Hilfe geleistet. Es war auch ein wichtiger Punkt des Widerstands während des Zweiten Weltkriegs, hier hielt sich auch Józef Rettinger (1888–1960), Berater von Władysław Sikorski, Literaturwissenschaftler, Schriftsteller, Politiker und Verfechter eines vereinten Europas auf.

An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert beherbergte das Gutshaus oft die Krakauer Elite der polnischen Kultur und Wissenschaft: Adam Asnyk, Stanisław Wyspiański, Lucjan Rydel, Professor Michał Siedlecki und andere. Das Herrenhaus ist von einem Park umgeben, in dem sich eine historische Holzkapelle der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria befindet.