Jakobuskirche in Myślenice
ul. Niepodległości 52, 32-400 Myślenice
Touristische Region: Beskid Mały i Makowski
Trotz der Umgestaltungen, denen die Kirche in Stradom im Laufe der vergangenen Epochen unterzogen wurde, bildet das Gotteshaus ein Beispiel für die gotische Architektur im Landkreis Myślenice (powiat myślenicki). Das einschiffige Bauwerk mit dem kleinen, an drei Seiten geschlossenen Altarraum besitzt mit einem Strebepfeilersystem verstärkte Wände und Ecken. Seine architektonische Aufteilung ist typisch für die Epoche. In den Jahren 1800–1810 betrieb die österreichische Armee ein Vorratslager in der Kirche. Später sollte sie abgebrochen werden und wurde deshalb versteigert. Die Kirche kaufte der Bürger Jan Tarczowski, der sie nach einer Renovierung 1815 der Stadtverwaltung überließ. Damals wurde sie dem Heiligen Jakobus geweiht. Die Inneneinrichtung der Kirche stammt überwiegend aus der Zeit des Barocks sowie späteren Phasen des 19. Jahrhunderts. Die barocken Kirchenbänke und die Kruzifixe wurden im 17. Jahrhundert angefertigt. Im Altarraum befindet sich eine Kapelle mit einem den Kopf Christi darstellenden Fresko aus dem 17. Jahrhundert. Der eklektizistische Hauptaltar aus dem späten 19. Jahrhundert enthält neuromanische Elemente sowie ein Bild der Gottesmutter mit Kind, das Jan Jerzyczka 1814 gemalt hat. Der benachbarte Friedhof wurde im frühen 19. Jahrhundert angelegt. Hier befinden sich Grabmäler von Bürgern, die sich um die Stadt verdient gemacht haben, von Piłsudski-Legionären sowie polnischen Soldaten, die im September 1939 während der Kämpfe gegen die Deutschen fielen. An das nördliche Kirchenschiff schließt sich das Grab des unbekannten Soldaten aus dem Jahr 1925 an, dem eine Gedenktafel für 120 Einwohner von Myślenice hinzugefügt worden ist, die dem deutschen Terror während der Besatzungszeit 1939–45 zum Opfer gefallen waren.