Korkoszów-Gehöft, Czarna Góra
Zagóra 86, 34-532 Czarna Góra
Touristische Region: Pieniny i Spisz
Im nördlichen Teil von Czarna Góra, im Weiler „Zagóra“, befindet sich ein aus Holz gebautes Gehöft, das einst der wohlhabenden Familie Korkosz gehörte. Es ist ein musterhaftes Beispiel eines Gehöfts der Region Spisz: von einem einfachen, aus zwei Gebäuden (einem Haus und einem Stall) bestehenden Gehöft im späten 19. Jahrhundert bis zu einem Hofbetrieb mit mehreren Gebäuden in den 1930er Jahren.
Die ältesten Gebäude wurden im späten 19. Jahrhundert von Alojzy Chyżny errichtet. Alojzy Chyżny arbeitete viele Jahre in Amerika. Nach seiner Rückkehr 1919 in das Dorf, baute er das Haus aus und fügte eine prächtige „große Stube“ mit einer Kammer hinzu. Weiter ausgebaut wurde das Gehöft schon von Sebastian Korkosz, dem Ehemann von Elżbieta – der Tochter von Alojzy. In den 1930er Jahren wurden weitere Nebengebäude gebaut: ein aus Stein gemauerter Stall und ein Kutschenhaus. Im ehemaligen Pferdestall wurde das erste Göpelwerk des Dorfes installiert. Der letzte Ausbau fand in den 1940er Jahren statt. Damals wurde anstelle der Kammer eine „Sommer-“ oder „Herrenstube“ mit einem separaten Eingang über die Veranda errichtet. In den späten 1940er Jahren zog die Familie Korkosz dauerhaft in die Slowakei, wo sie heute lebt.
1980 schenkten die Nachkommen von Sebastian Korkosz das Gehöft dem Staat mit dem Wunsch, hier ein Museum einzurichten. Nach der Konservierung und Sanierung richtete das Tatra-Museum (Link zur Beschreibung des Tatra-Museums in Zakopane) hier eine ethnografische Ausstellung ein, die einen wohlhabenden Bauernhof aus der Region Spisz in der Zwischenkriegszeit zeigt.
In der sich schnell modernisierenden Dorflandschaft ist das Korkosz-Gehöft ein Ort, an dem die heute verschwundene Welt der bäuerlichen Kultur noch lebendig ist. Der Wohnbereich des Gehöfts: Flur, Vorraum, Küche, große Stube, Sommerstube sind in einer Reihe hintereinander angeordnet. Im Flur, der in der Regel als Lager für die landwirtschaftlichen Werkzeuge diente, befand sich auch eine Tischlerwerkstatt. Sein Besitzer fertigte dort alle auf dem Hof benötigten Ausrüstungsgegenstände an, von den Möbeln bis zu Geschirr. Es gibt hier auch andere Utensilien: hölzerne Milchgefäße, eine Stampfe und manuelle Mahlsteine. Vom Flur führt der Eingang hoch zum Dachboden, wo man Getreide und Lebensmittel in Truhen und Trögen lagerte. Die Küche war stets der Ort, wo sich das Leben der Familie abspielte, noch bevor weitere Räume angebaut wurden. Hier konnte man schlafen, essen, kochen, Brot backen, Flachs und Wolle spinnen. Nach der Errichtung der „großen Stube“ diente sie als Schlafzimmer der Familie Korkosz. Hier bewahrte man auch die festliche Kleidung auf, empfing die Gäste, es wurden Familien- und Jahresfeste gefeiert. Die Einrichtung der „großen Stube“, die für die Gäste vorgesehen war, blieb seit den 1940er Jahren, als die Familie Korkosz noch hier wohnte, unverändert. Darüber hinaus wurde hier auch eine Weberei aufgestellt, die bis heute in Betrieb ist. In der Stube sind auch Skulpturen und Fotografien ausgestellt, die die Mitglieder dieser künstlerisch begabten Familie zeigen. Unter ihnen gab es Bildhauer, eine Glasmalerin und eine Weberin. Auf einem Regal steht die Skulptur „Der Sturz Christi unter dem Kreuz“, gemeißelt von Ludwik Korkosz, und auf dem Herd steht eine ebenfalls von Ludwik Korkosz angefertigte Gipsskulptur – der Kopf von Sebastian Korkosz.
In einem der Wirtschaftsgebäude – einem aus Stein gemauerten Stall, ist eine Ausstellung zum Thema der Flachsverarbeitung untergebracht, die Werkzeuge zum Brechen, Kämmen und Spinnen des Flachses zeigt. Im Kutschenhaus ist ein Pferdewagen mit zwei geflochtenen Körben, die in den Wagen gestellt wurden, zu sehen. Auf dem Wagen stehen Gefäße, die zum Transport der Milch von den Almen dienten. Hier ist auch eine hölzerne Vorrichtung zu sehen, mit deren Hilfe das Haus angehoben werden konnte, um das Fundament oder den Sockel zu ersetzen oder den Keller auszugraben.
Das Gehöft befindet sich auf der Route der Holzarchitektur in Małopolska (Korkoszów-Gehöft, Czarna Góra).