Schlossruine, Bydlin
Angesichts der mittelalterlichen Schriftquellen und der archäologischen Ausgrabungen von 1989 kann man davon ausgehen, dass die Burg eine Verteidigungs- und Residenzfunktion ausübte. Die Bezeichnungen „Castrum Bydlin“ oder „Fortalicium Załęże“ taucht in zahlreichen historischen Quellen ab 1389 auf. Die Burg wurde wahrscheinlich von dem Ritter Niemierza von Strzała oder seinem Vater Pełka erbaut. Am Ende des 15. Jahrhunderts ging Bydlin in den Besitz der Familie Brzezicki, dann Szczepanowski und Boner über.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Ritterburg Bydlin von Jan Firlej in ein Gebetshaus der Polnischen Brüder umfunktioniert. Am Ende des 16. Jahrhunderts baute der nächste Besitzer des Dorfes – Mikołaj Firlej, Wojewode von Kraków, die ehemalige Festung wieder um, mit dem Zweck das Gebetshaus in eine katholische Kirche des Heiligen Kreuzes umzuwandeln. Der Umbau umfasste Errichtung des Triumphbogens in der Mitte des rechteckigen Innenraums, die den Chorraum vom Kirchenschiff trennte. Im Westen wurde ein schmaler Innenraum, eine Art Vorhalle angebaut. Ein neuer Eingang vom Hof aus wurde hergestellt und die Fenster wurden zugemauert. Während der schwedischen Kriege im 17. Jahrhundert wurde die Kirche niedergebrannt.
Nur die Ruinen der Burg, die Überreste der Mauern und des Burggrabens, die ein Teil der Route der Adlerhorste ist, sind bis heute erhalten geblieben. Die durchschnittliche Dicke der Mauern der Burg Bydlin betrug etwas mehr als zwei Meter und die durchschnittliche Höhe lag bei etwa sieben Metern. In den Mauern sind noch Spuren der zugemauerten Schießscharten zu sehen. Die Burgruine kann kostenlos besichtigt werden.
Am Fuße der Ruine sind noch Spuren von Schützengräben aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen, die bei Kämpfen im November 1914 genutzt wurden. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs fanden am 17. und 18. November 1914 in der Nähe von Bydlin und Krzywopłoty schwere Kämpfe zwischen etwa 1400 Soldaten der 6. Bataillon der 1. Brigade der Polnischen Legionen von Józef Piłsudski und den österreichisch-ungarischen Truppen gegen die russischen Truppen statt. Die Schlacht war hart, wurde aber gewonnen. 46 Legionäre starben und wurden zusammen mit den anderen Gefallenen auf dem hiesigen Friedhof beigesetzt. Am Eingang zum historischen Friedhof fällt die Kapelle des Trostes der Heiligsten Jungfrau Maria aus dem 18. Jahrhundert auf, die ursprünglich eine Einsiedelei war.
Der Dorf Bydlin liegt etwa 10 Kilometer von Olkusz entfernt, und die rote Route der Adlerhorste sowie der rote Radweg der Adlerhorste führen zur Burg.