Schützenpalast – Gebäude der Schützenbruderschaft, Tarnów
ul. Słowackiego 1, 33-100 Tarnów
Touristische Region: Tarnów i okolice
tel. +48 146888821
tel. +48 698988302
Das Gelände eines ehemaligen Gutshofs Zawale-Dyksonówka wurde 1866 vom Stadtrat an den Schützenverein übergeben, der hier seinen Sitz und einen Schießstand mit umlaufendem Damm errichtete. Auf dem Rest des Grundstücks wurde ein städtischer Garten, der s.g. Park Strzelecki (deutsch: Schützen-Park) angelegt, der nach einem Entwurf von Antoni Schmidt im Modernismus-Stil gestaltet wurde. Das eindrucksvollste Gebäude im Park ist der für den 1845 gegründeten Schützenverein errichtete Stadtpalais. Die Traditionen dieses Vereins reichen bis ins Mittelalter und die Schützenbruderschaft (pl Bractwo Kurkowe) zurück. Der wahre Grund für die Wiederbelebung des Schützenvereins war die Vorbereitung der Zivilbevölkerung auf den bewaffneten Kampf um die Unabhängigkeit. Hier wurden 1918 rund 200 Pfadfinder der Nationalen Notstandsorganisation und der Polnischen Militärorganisation einquartiert, die am Morgen des 31. Oktober die Österreicher entwaffneten und die Verwaltung in der Stadt übernahmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte das Gebäude den Palast der Jugend, das Quartier einer Einheit des Polnischen Pfadfinderverbandes, die Bibliothek des Polnischen Lehrerverbandes und zwischen 2005 und 2010 die Schützenbruderschaft. Heute ist das Gebäude der Sitz des Büros für Kunstausstellungen. Am Tor an der ul. Słowackiego wurde ein neugotischer Palast nach einem Entwurf von Franciszek Lanci errichtet. Seine verputzte, monumentale Fassade wird von einer krenelierten Brustwehr gekrönt, die Wand von schlanken Türmchen gegliedert. An der Außenwand brachte der Schützenverein 1888 eine Gedenktafel für den Bürgermeister von Tarnów, Józef Pędracki, an. Im großen Saal, der rund die Hälfte der Palastfläche einnahm, befand sich ein Schießstand. Im Saal wurden auch Balle veranstaltet.
Der Palast verfügt über eine Gedenkkammer, in der Porträts der Schützenkönige, Fahnen und historische Dokumente ausgestellt sind, sowie über einen Konferenzraum und ein kleines Café.