Der Wawel-Hügel war ein perfekter strategischer Punkt. Die natürliche Anhöhe über dem Fluss, inmitten von Sumpfland, führte dazu, dass sich vor Zehntausenden von Jahren die ersten Menschen  auf dem Hügel niederließen. Die ersten Gebäude wurden hier wahrscheinlich noch vor der Gründung des polnischen Staates errichtet. Einige haben die Etymologie des Namens „Wawel“ mit dem Wort „Wąwóz“ in Verbindung gebracht, war so viel wie eine Schlucht bedeutet, aber das Wort Wawel könnte auch einen hochgelegenen Ort inmitten von Sümpfen und Mooren bedeuten. Es gibt bereits eine ganze Reihe von Hypothesen. Der Kalksteinhügel mit seinen Höhlen war ein idealer Ort, um hier Bauwerke zu errichten, die wahrscheinlich den Sitz des Machtzentrums des Stammes der Wislanen bildeten.  Im 10. Jahrhundert befand sich auf dem Hügel eine aus Stein gebaute Pfalz – der Herzogspalast. Es wurden dort auch Kirchen errichtet. Die Kathedrale wurde nach der Gründung des Bistums Kraków im Jahr 1000 errichtet. Als der Wawel-Hügel im 11. Jahrhundert zum Herzogssitz wurde, wurden die weltlichen und sakralen Gebäude des Wawel in verschiedenen Stilen erweitert: Romanik, Gotik, Renaissance. Es war jedoch der italienische Architekt Bartolomeo Berecci, der den ehemaligen Palast in ein imposantes Schloss mit Innenhof verwandelte. Wawel hatte seine königlichen Gärten und seinen Weinberg, der heute rekonstruiert wird. Nach der Verlegung der königlichen Residenz nach Warszawa und den schwedischen Kriegen endete die Blütezeit des Wawel-Hügels. Sein großer Wiederaufbau begann an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Heute ist er ein Wahrzeichen von Kraków und einer der bekanntesten Orte der Welt.