Rektoratskirche der Göttlichen Barmherzigkeit, Kraków
ul. Bożego Miłosierdzia 1, 33-332 Kraków
Touristische Region: Kraków i okolice
Auch heute noch treffen sich die Mitglieder der armenischen Gemeinde in Kraków zu Gottesdiensten in zwei Gotteshäusern, die sonst auch von Katholiken als Kirchen genutzt werden: in der St. Nikolaus-Kirche und in der Kirche der Göttlichen Barmherzigkeit an der Ecke der Straßen ul. Felicjanek und ul. Smoleńsk. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts stand hier das Gutshaus von Jan von Mirów Myszkowski. Sein Besitzer war 1543 Jan Żukowski von Bystrzyca, der 1555 ein Armenhospital und eine kleine Kirche aus Holz errichtete, die 1587 während des Einfalls von Erzherzog Maximilian von Habsburg zerstört wurde. Eine neue, gemauerte Kirche wurde hier vom Fürsten Jan Wróblewski gestiftet und zwischen 1624 und 1629 gebaut. Seit 1649 gehört sie dem Wawel-Domkapitel. Das während der schwedischen Kriege 1655 zerstörte Gebäude wurde bis 1665 wiederaufgebaut.
Es ist eine kleine barocke gemauerte Kirche mit Tonnengewölbe, teilweise mit Strebepfeilern abgestützt, die aus einem dreijochigen, rechteckigen Kirchenschiff und einem schmaleren, halbkreisförmig geschlossenen Chorraum besteht. Unter der Kirche befindet sich eine Krypta. An der Wand befindet sich das Fragment eines Grabsteins aus dem 15. Jahrhundert mit der Darstellung eines knienden Ritters. Die vordere Fassade ist von einem Gesims mit einem dreieckigen Tympanon und einem elliptischen Fenster gekrönt. Vor dem Eingangsportal befindet sich eine Steintreppe. Die Kirche ist mit einem Satteldach mit Dachreiter eindeckt. Im barocken Hauptaltar von 1655, gestiftet von Jan Pakuszowski, ist ein Kruzifix ausgestellt, das mit einem verschiebbaren Gemälde der Kreuzigung aus dem 17. Jahrhundert verschlossen werden kann. In einem der beiden barocken Seitenaltäre aus dem 17. Jahrhundert ist ein Bildnis der Muttergottes vom Schnee aus dem 17. Jahrhundert ausgestellt. Der Altartisch aus Stein wurde 1906 angefertigt. In den Nischen des Kirchenschiffs sind Gemälde von 1906 zu sehen, die von Antoni Zembaczyński, einem Schüler von Jan Matejko, gemalt wurden. Die Buntglasfenster von 1908 wurden nach Zerstörung 1945 im Jahre 1947 restauriert. Interessant sind hier auch: die barocke Kanzel aus dem 17. Jahrhundert, eine Chorempore aus Holz, die von Säulen aus dem frühen 20. Jahrhundert getragen wird, Gemälde aus dem 18. Jahrhundert, ein Tafelbild von 1650 sowie barocke Marmorepitaphien und eine Tafel, die den Wasserstand der Weichsel zur Zeit des großen Hochwassers von 1813 zeigt.