Villa Witkiewiczówka Zakopane
ul. Antałówka 9, 34-500 Zakopane
Touristische Region: Tatry i Podhale
Die Villa wurde in den Jahren 1903-1904 von Jan Witkiewicz, einem Bruder von Stanisław, gebaut. Das Haus wurde vom Sohn des Bauherrn – Jan Koszczyc Witkiewicz, wahrscheinlich zusammen mit seinem Onkel Stanislaw Witkiewicz geplant und unter Leitung von Wojciech Roj errichtet. Ursprünglich trug die Villa den Namen „Na Antołówce“. Nach dem Tod von Jan Witkiewicz 1920 erbten seine Kinder – Jan Koszczyc Witkiewicz und dessen Schwester Maria Witkiewiczówna, genannt Dziudzia, das Haus. In der Zwischenkriegszeit lebten hier zwei Marien Witkiewicz, die Schwester von Stanisław – Tante Mery und Maria Witkiewiczówna, die bereits erwähnte Dziudzia. Nach dem Tod seiner Mutter lebte hier in den Jahren 1931 bis 1939 Stanisław Ignacy Witkiewicz, bekannt unter dem Namen „Witkacy“, der hier sein Malatelier und eine Porträtwerkstatt betrieb. Damals auch etablierte sich der Name „Witkiewiczówka“. In der Nacht vom 22. auf den 23. August 1939 malte Witkacy in seinem Atelier sein letztes Porträt, verließ am nächsten Tag Zakopane und kehrte nie wieder zurück.
1945 verpachtete Maria Witkiewiczówna das Haus an den Verband der Kunsthistoriker, der hier bis 1955 das Haus der Kunstarbeit betrieb. Ab 1956 waren hier die Zentrale Forschungs- und Planungsanstalt für das allgemeine Bauwesen und eine Ferienanlage der Gewerkschaft der Bauindustrie untergebracht. Nach dem Tod von Maria Witkiewiczówna erbten die Kinder von Jan Koszczyc-Witkiewicz das Haus und verkauften es 1969 an die Gewerkschaft der Bauindustrie. 1992 wurde das Gebäude von der Aktiengesellschaft Energopol übernommen. Eine weitere Renovierung fand statt und Ferienhäuser wurden gebaut.
Witkiewiczówka wechselte mehrmals den Besitzer und wurde 2001 von einer Privatperson gekauft. Die darin eingerichtete Pension wurde nach der Sanierung von der Denkmalschutzoberbehörde für die vorbildliche Renovierung und Erhaltung mit einem Preis ausgezeichnet.
Es ist eine geräumige, einstöckige Villa mit ausgebautem Dachgeschoss, in der Blockbauweise aus Holz gebaut, auf einem annähernd rechteckigen Grundriss errichtet und unterkellert, auf einem hohen Steinsockel mit Arkaden aufgestellt. Sie ist von einem mit Schindeln eingedeckten Satteldach mit Gauben und Balkonen an den Giebelwänden versehen. An der Südfassade befindet sich eine offene Veranda, die in einen großzügigen Laubengang übergeht. An der Westfassade sind eine verglaste Veranda und an der Nordfassade eine kleine Eingangsterrasse und eine überdachte Galerie angebaut. Die polnischen und venezianischen Doppelfenster sind in Bögen eingefasst. Die Türen sind getäfelt und geschalt. Die Villa wurde im modernisierten Zakopane-Stil ohne aus Holz geschnitzten Verzierungen an der Fassade gebaut. Architektonische Details schmücken die Balustraden und Türzargen, Schornsteine sowie Dachgiebel mit bekannten Motiven der Sonne und „Pazdura“. Die Villa ist von einem verzierten Pfahlzaun eingezäunt.
Im Inneren werden die Holzdecken von reicht mit Volkskunstornamenten verzierten Holzbalken getragen. Auch die Kachelöfen sind erhalten geblieben.