St. Kunigunde-Heiligtum in Alt Sandez (Stary Sącz)
Plac św. Kingi 1, 33-340 Stary Sącz
Touristische Region: Beskid Sądecki i Niski
fax. +48 184460173
1257 erhielt Herzogin Kunigunde das Sandezer Land (Ziemia Sądecka) und 1280, bereits als Witwe des Herzogs Bolesław V., stiftete sie ein an einem Steilufer am Poprad gelegenes Kloster, dem sie ihren Besitz überließ und in das sie als Klarisse eintrat. Sie verstarb in diesem Kloster 1292. Nach ihrem Tod wurden zahlreiche Wunder verzeichnet, so dass weitere Pilger ihr Grab aufsuchten. Der Legende nach verdanken wir der Heiligen Kunigunde die Salzvorkommen und die Ansiedlung von das Salz gewinnenden Bergleuten in Polen. In den Jahren 1285–1332 wurde die hölzerne Kirche St. Klara errichtet. 1332 wurde sie im gotischen Stil umgebaut und der Dreifaltigkeit geweiht. Trotz Brände und weiterer Rekonstruktionen blieben diese Stilmerkmale vorherrschend. Das einschiffige Gotteshaus besitzt fünf Joche und einen schmaleren Altarraum. Teil des von Baldassare Fontana 1699 aus schwarzem Marmor und Stuck geschaffenen Hauptaltars ist ein in Silberblech ausgeführtes Bildnis der Dreifaltigkeit mit Heiligen, darunter Kunigunde. Im Innenbereich beachtenswert sind die barocken Nebenaltäre, von denen einer der Heiligen Kunigunde geweiht ist, die barocke Kanzel aus dem Jahr 1671, die Malereien aus dem 17. Jahrhundert an der Tür zur Sakristei und das gotische kelchförmige Taufbecken aus dem 15. Jahrhundert. An die Kirche schließt sich eine der Heiligen Kunigunde geweihte Kapelle aus dem 14. Jahrhundert an, die vom Kirchenschiff durch ein verziertes Gitter aus dem 17. Jahrhundert getrennt wird. In dieser befinden sich eine Gedenktafel, die an die Kanonisierung der Heiligen und den Aufenthalt von Papst Johannes Paul II. erinnert, ein barocker Altar mit einer Heiligenfigur aus dem Jahr 1470, das frühere Grabmal der Heiligen in Form einer Tumba und ein silberner Sarg mit ihren Reliquien. Im Kloster befindet sich ein Gemälde der Heiligen, das für die Kanonisierungsfeierlichkeiten gemalt wurde. Die Heilige Messe zur Kanonisierung mit 600.000 Gläubigen fand auf den ausgedehnten Wiesen am Fluss Poprad statt. Der aus diesem Anlass errichtete Altar steht dort bis heute. Seine hölzerne Architektur knüpft an die regionale Bauweise an. Die Grasfläche und der vom Gipfel herabfließende Bach erinnern an Berglandschaften, die den Papst zu seiner berühmten „Erdkunde-Stunde“ inspiriert hatten. Andenken an den Aufenthalt des Papstes und die Heiligsprechung wurden in einem Ausstellungsraum unter dem Altar zusammengetragen. In der Nähe entstand das nach Johannes Paul II. benannte Sandezer Pilgerzentrum (Centrum Pielgrzymowania) mit einem Pilgerhaus.